Trägerprofil
des Familienbundes im Bistum Magdeburg
und im Land Sachsen Anhalt e.V.
(nachfolgend Familienbund)
Vorwort
Der Familienbund ist die vom Bischof von Magdeburg anerkannte
Interessengemeinschaft zur Vertretung und Koordinierung der
Anliegen von Ehe und Familie in Kirche, Staat, Gesellschaft und
Politik. Er dient insbesondere der Vernetzung der Familienarbeit
der verschiedenen katholischen Vereine, Verbände, Gruppen,
Initiativen, Einrichtungen und Institutionen. Grundlage seines
Wirkens sind christliche Wertvorstellungen.
Vorrangige Ziele seiner Arbeit sind: Anerkennung der Familie als
auf gleichberechtigter Partnerschaft der Eltern gegründete Lebens-
und Verantwortungsgemeinschaft und als unentbehrlicher Pfeiler der
Gesellschaft; Förderung der eigenständigen und zugleich in die
Gesellschaft integrierten Familie; Stärkung der
Erziehungsfähigkeit der Familie; Sicherung der gesellschaftlichen
und wirtschaftlichen Situation der Familie und die Beseitigung
ihrer Benachteili-gungen in der Gesellschaft.
Geschichte
Der Familienbund wurde am 21. September 1991 gegründet und am 15. Juni 1992 in das Vereinsregister des Amtsgerichtes Magdeburg als "Christlicher Familienbund im Bischöflichen Amt Magdeburg und im Land Sachsen-Anhalt e.V." unter der Nummer 734 eingetragen. Der Familienbund konzentrierte seine Tätigkeit nach der Gründung auf die Errichtung der Familienferienstätte St. Ursula in Brandenburg/Kirchmöser. Der Familienbund ist Träger dieser Einrichtung.
2002 erfolgte eine Neuausrichtung der Verbandsarbeit. Auf der
Mitgliederversammlung am 8. Februar 2002 wurde eine stärkere
Profilierung des Verbandes als Interessenver-
tretung von Familien in Politik und Gesellschaft beschlossen.
Der Familienbund führt gemäß Beschluss der Mitgliederver-
sammlung vom 8. Februar 2002 den Namen "Familienbund im Bistum
Magdeburg und im Land Sachsen-Anhalt e.V."
Der Familienbund gehört als Diözesan- und Landesverband für das Land Sachsen-Anhalt und das Bistum Magdeburg dem Familienbund der Katholiken (FDK) auf Bundesebene an.
Die Arbeit der Geschäftsstelle des Familienbundes wird aus
Mitteln des Bistums Magdeburg und durch eine Zuwendung
(institutionelle Förderung) des Landes
Sachsen-Anhalt gefördert.
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Gesetzliche Grundlagen / rechtliche Bestimmungen
Die Arbeit des Familienbundes findet ihre gesetzliche Grundlage und Anerkennung durch den Gesetzgeber im § 16 SGB VIII „Allgemeine Förderung der Erziehung in der Familie“.
Der Familienbund ist anerkannter Träger der freien Jugendhilfe im Land Sachsen-Anhalt gemäß § 75 SGB VIII.
Der Verein ist Träger von Maßnahmen der Jugendhilfe und der Erwachsenenbildung. Er dient ausschließlich und unmittelbar gemeinnützigen und kirchlichen Zwecken im Sinne des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung. Der Familienbund ist selbstlos tätig. Er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke.
Mitglieder
Mitglieder des Familienbundes sind im Bistum Magdeburg oder im Land Sachsen-Anhalt tätige katholische Vereine, Verbände, Initiativen, Einrichtungen und Institutionen, Familien und Einzelpersonen, die sich für die Belange von Familien in Kirche, Staat, Gesellschaft und Politik einsetzen. Zur Zeit sind institutionell Mitglied: Katholische Arbeitnehmerbewegung im Bistum im Magdeburg, Katholische Erwachsenenbildung im Land Sachsen-Anhalt e.V., Katholische Frauengemeinschaft Deutschland - Diözesanverband Magdeburg, Kolping Diözesanverband Magdeburg, Caritasverband für das Bistum Magdeburg, Katholische Elternschaft Deutschland - Diözesanverband Magdeburg, Christlicher Familienbund im Burgenlandkreis e.V., "Du und ich" e.V., Fachbereich Pastoral in Kirche und Gesellschaft im Bischöflichen Ordinariat Magdeburg.
Des Weiteren sind natürliche Personen
Mitglieder im Familienbund. [nach oben]
Arbeitsschwerpunkte des Familienbundes
Interessenvertretung für Familien (Lobbyarbeit) / Familienpolitik:
Im Gespräch mit FamilienpolitikerInnen aller relevanten politischen Kräfte, InteressenvertreterInnen weiterer gesellschaftlicher Gruppen (Verbände, Gewerkschaften, Bürgerbewegungen) sowie der Fachöffentlichkeit geht es um den Einsatz für die menschlichen und christlichen Werte von Ehe und Familie in Staat, Gesellschaft und Kirche und deren Verbreitung.
Ziel ist es, die vielschichtigen Anliegen katholischer Eltern und Familien zu erfassen und sachkundig und kompetent in den (familien)politischen Diskurs des Landes Sachsen-Anhalt einzubringen.
Der Familienbund führt zu diesem Zweck themenbezogene Veranstaltungen durch, seine VertreterInnen führen regelmäßig Gespräche mit (Familien-)PolitikerInnen des Landes Sachsen-Anhalt.
Der Familienbund nimmt über seine Pressenarbeit Einfluss auf die öffentliche Meinung in Sachsen-Anhalt.
Familienbildung / Projektarbeit:
Der Familienbund wirbt Projektmittel für die familienbezogene Arbeit ein. Er begleitet, fördert und qualifiziert Projekte/Vorhaben in der Familienbildung, die auf die Bedürfnisse und Interessen sowie die Erfahrungen von Familien in unterschiedlichen Lebenslagen und Erziehungssituationen eingehen. Der Familienbund führt selbst familienbildnerische Maßnahmen durch.
Der Familienbund übernimmt für das Bistum Magdeburg die Beantragung und Abrechnung der Fördermittel für familienbezogene Projekte freier Träger beim Land Sachsen-Anhalt.
Gemeinsam mit dem Fachbereich Pastoral nimmt er die Projektleitung "Familie lokal" wahr.
Beteiligung an der wissenschaftlichen Forschung und Rechtsentwicklung des Themenfeldes „Familie“:
Der Familienbund setzt sich mit den relevanten familienbezogenen
Themen und Fragestellungen in Staat, Gesellschaft und Kirche
qualifiziert auseinander. Zu diesem Zweck führt er
Fachveranstaltungen durch
und gibt Publikationen heraus.
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Kooperation / Zusammenarbeit / Vernetzung
Ministerium für Arbeit und Soziales
Der Familienbund arbeitet fachlich mit der zuständigen Abteilung und dem zuständigen Fachreferat im Ministerium für Arbeit und Soziales zusammen.
Digitalisierung Familienzentren
Wir haben in 2023 am Projekt "Digitalisierung Familienzentren"
teilgenommen.
Dieses Vorhaben wurde mit Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt
unterstützt.
Landesarbeitsgemeinschaft der Familienverbände (LAGF)/Arbeitskreis Familienzentren
In der Landesarbeitsgemeinschaft der Familienverbände im Land
Sachsen-Anhalt haben sich aktuell sechs Familien-
verbände zusammengeschlossen. Als Gründungsmitglied wirkt der
Familienbund als Interessenvertreter von Familien in Fragen
Familienpolitik, Familienerholung und Familienbildung aktiv mit.
Der Familienbund und seine Einrichtungen Familienferien-
stätte St. Ursula Kirchmöser und Familienbildungsstätte Naumburg
arbeiten im Arbeitskreis Familienzentren mit.
Landesjugendhilfeausschuss (LJHA)
Der Familienbund ist mit einem stellvertretenden stimmberechtigten Mitglied im Landesjugendhilfeausschuss vertreten.
Stiftung „Familie in Not“
Die Stiftung „Familie in Not“ in Sachsen-Anhalt wurde 2001 gegründet und geht aus dem Verein „ Familie in Not -Land Sachsen Anhalt e.V.“ hervor. In diesem Gremium, das sich um in Not geratene Familien, insbesondere auch um alleinerziehende Frauen und Männer kümmert und unbürokratische Hilfe leistet, arbeitet der Familienbund mit einem Vertreter im Stiftungsrat mit.
Stiftung „Netzwerk Leben“
In der Stiftung "Netzwerk Leben - Eine Initiative der Katholischen Kirche des Bistums Magdeburg" arbeitet der Familienbund im Vorstand mit. Der Familienbund ist Kooperationspartner der Stiftung.
Katholikenrat
Der Katholikenrat im Bistum Magdeburg ist das Beratungsgremium des Bischofs. Der Familienbund ist in diesem Gremium durch die Geschäftsführerin vertreten.
Caritasverband für das Bistum Magdeburg
Der Familienbund ist korporatives Mitglied im Caritasverband. Er kooperiert mit dem katholischen Sozialverband in Projekten. Der Caritasverband ist Mitglied im Familienbund.
Katholische Erwachsenenbildung im Land Sachsen-Anhalt e.V. (KEB)
Der Familienbund ist Mitglied der KEB. Er führt in Kooperation mit der KEB Bildungsveranstaltungen durch. Die KEB ist Mitglied im Familienbund.
Fachkommission für Erwachsenen- und Familienbildung im Bistum Magdeburg
Der Familienbund ist Mitglied in der Fachkommission, die alle Einrichtungen und Träger der Erwachsenen- und Familienbildung im Bistum koordiniert und in den fachlichen Austausch bringt.
Fachbereich Pastoral in Kirche und Gesellschaft im Bischöflichen Ordinariat Magdeburg:
Der Familienbund arbeitet eng mit dem Fachbereich - bezogen auf das Feld der Familienarbeit/-bildung zusammen und übernimmt im Auftrag Aufgaben und Projekte.
Kooperation mit bzw. Wahrnehmung der Vertretung für das Bistum in der AKF e.V. (Arbeitsgemeinschaft für katholische Familienbildung e.V., Bonn), in der BAG kath. FBS (Bundesarbeitsgemeinschaft katholischer Familienbildungsstätten) und in dem KAFE (Katholischer Arbeitskreis für Familienerholung):
Der Familienbund ist Mitglied oder kooperiert mit den
katholischen Arbeitskreisen auf Bundesebene. Für die BAG und den
KAFE bildet er die jeweiligen Landesarbeitskreise auf Landesebene.
Familienbund - Bundesverband
Auf Bundesebene ist der Familienbund Mitglied des Familienbundes der Katholiken.
Mitarbeit in weiteren Gremien auf Landes- und Bistumsebene
Der Familienbund arbeitet des Weiteren mit: im Landes-
präventionsrat, in der Demografie-Allianz, im Landesbündnis für
Familie mit Arbeitsgruppen, in
Arbeitsgruppen auf Bistumsebene.
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Familienferienstätte „St. Ursula“ Kirchmöser
Ein weiteres Betätigungsfeld des Familienbundes ist die Unterhaltung der Familienferienstätte St. Ursula in Kirchmöser. Hier sind in den vergangenen Jahren Investitionen in Höhe von ca. 4.00 Mio. € für den Um- und Ausbau der vorhandenen Gebäude und für die Errichtung eines Bettenhauses getätigt worden. Die Investitionen wurden durch den Bund, das Land Sachsen-Anhalt und das Bistum Magdeburg gefördert.
Seit 1997 können in 41 Doppel- und Mehrbettzimmern Familien ihren Urlaub verbringen bzw. an Familienbildungsmaßnahmen teilnehmen. Die Familienferienstätte wird vom Ministerium für Gesundheit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt als Familienzentrum mit überregionaler Bedeutung geführt. Der gesetzliche Auftrag ergibt sich im wesentlichen aus „Sozialgesetzbuch VIII § 16 Allgemeine Förderung der Erziehung in der Familie“ und dort besonders „(1) 3. Angebote der Familienfreizeit und der Familienerholung, insbesondere in belasteten Familiensituationen, die bei Bedarf die erzieherische Betreuung der Kinder einschließen“.
Der satzungsgemäße Auftrag ergibt sich insbesondere aus dem § 4,
Grundlagen und Ziele der Satzung des Familienbund im Bistum
Magdeburg und im Land Sachsen-Anhalt e.V.
„Der Familienbund basiert auf den Grundgedanken zum Schutz und zur
Förderung von Ehe und Familie, wie sie sich aus dem Grundgesetz
der Bundesrepublik Deutschland und den christlichen
Wertvorstellungen und den Grundsätzen der Katholischen Soziallehre
ergeben“.
Dieses Globalziel findet sich in der Arbeit der Familienferienstätte besonders in folgenden Detailzielen wider:
- Angebote ohne Saisonaufschläge,
- Pädagogische Arbeit, Methoden Kinderbetreuung,
- Förderung von Selbsthilfegruppen,
- Zusammenstellung der einzelnen Zielgruppen,
- Bundesstatistik - Landesstatistik- Entwicklung der letzten Jahre,
- Mitwirkung in Bundesarbeitsgemeinschaft,
- Qualitätsentwicklung in der Familienbildung.
Zur Förderung der Arbeit der Familienferienstätte hat der
Bischof von Magdeburg zum 1. Februar 2004 die Stiftung
Familienerholungs- und Bildungswerk St. Ursula errichtet und mit
einem namhaften Stiftungsstock
ausgestattet.
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Familienbildungsstätte Naumburg
Seit dem 1. Januar 2005 ist die Familienbildungsstätte Naumburg in Trägerschaft des Familienbundes.
In der Familienbildungsstätte Naumburg gibt es ein reichhaltiges Familienbildungsangebot, wie eine Auswahl aus dem Programm verdeutlicht:
und Eltern - Sein:
- Geburtsvorbereitung
- Säuglingspflegekurs - Leben mit dem Neugeborenen
- Rückbildungsgymnastik und Neufindung nach der Geburt
- Babymassage
- Stillgruppe
- Individuelle Stillberatung
- "Das erste Lebensjahr"
- Eltern - Kind - Gruppen
- Offener Eltern - Kind - Treff
- Vorträge - Elternabende
- Musische Eltern - Kind - Gruppe
- Ernährungskurse
- Eltern - Großeltern - Kind - Turnen
- Entspannungskurse
- Vorträge zu Gesundheitsthemen
entlastende Dienste angeboten:
- Kindersachenbörse
- Babysitter
- Beratung für Müttergenesungskuren und
Mutter-Kind-Kuren
Die Familienbildungsstätte führt außerdem (Modell)Projekte
durch. In der Familienbildungsstätte gibt es
Übernachtungsmöglichkeiten für Familien- oder Frauen-kreise sowie
Fortbildungen mit Selbstverpflegung oder Verpflegung nach
Absprache.
In Kurszeiten (40 Wochen im Jahr) nutzen wöchentlich
ca. 450 Personen die Angebote der Familienbildungsstätte.