Pressemitteilung

8. April 2005 (Magdeburg)

Familienbund warnt vor ungerechter Verteilungs-
wirkung des Elterngeldes

Erziehungsleistung besser honorieren und Wahlfreiheit sicherstellen

Der Familienbund im Bistum Magdeburg und im Land Sachsen-Anhalt begrüßt grundsätzlich die Pläne der Familienministerin, elterliche Erziehungsleistung finanziell besser zu honorieren. „Nach den Kürzungen des Erziehungsgeldes im Jahre 2003 ist eine Erhöhung mehr als überfällig“, sagt Reinhard Grütz, Geschäftsführer des Familienbundes. Seit der Einführung des Erziehungsgeldes 1986 war dieses nicht mehr angehoben worden

„Mit der geplanten Ablösung des bisherigen Erziehungsgeldes durch ein gehaltsabhängiges Elterngeld findet jetzt aber ein Systemwechsel statt, der nach unserer Auffassung dem Prinzip einer bedarfsgerechten Förderung widerspricht“, bemerkt Grütz weiter. „Ein gehaltsabhängigen Elterngeldes als Lohnersatzleistung widerspricht dem Prinzip, alle Kinder als gleichermaßen förderungswürdig anzusehen, weil die Anerkennung der Erziehungsleistung vom Einkommen der Eltern abhängig wird“, kritisiert Grütz.

Darüber hinaus würde mit der Begrenzung des Elterngeldes auf ein Jahr in die Entscheidungsfreiheit junger Menschen eingegriffen. „Familienpolitische Konzepte müssen sich immer an den Bedürfnissen der Familien orientieren und nicht ausschließlich an den Anforderungen der Wirtschaft“, sagt Grütz. „Nach wie vor gelte, dass Familien ein Recht darauf haben, selbst zu entscheiden, wie sie ihr Familienleben gestalten“, bemerkt Grütz abschließend.

Dr. Reinhard Grütz

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