Pressemitteilung

10. November 2005 (Magdeburg)

Karrieresprung durch Familie?

Familienkompetenzen für den Beruf nutzbar machen. Ansätze einer innovativen Personalentwicklung

Am 07.11.2006 fand im Rahmen des Themenjahres „beziehungs:weise. Familie und Gemeinschaft“ der Frankeschen Stiftungen in Halle eine gemeinsame Fachtagung von Familienbund und CVJM-Familienarbeit statt, die sich in besonderer Weise an Verantwortliche im Bereich der Personalentwicklung und des Personalmanagements richtete. An der Fachtagung nahmen knapp vierzig Teilnehmer/innen aus unterschiedlichen Bereichen teil.

Im Vortrag von Christine Nußhart, Mitarbeiterin der KAB in Bayern, wurde verdeutlicht, dass neben den „harten“ Fachqualifikationen immer stärker auch die „weichen“, sprich die sozialen Kompetenzen für das Berufsleben eine Rolle spielen. Der Arbeits- und Lernort Familie kann auf diese Weise eine neue Bedeutung für die Entwicklung von Kompetenzen gewinnen. Familienzeit umfasst ein breites Spektrum an Lernprozessen, Kompetenzentwicklung und Selbstorganisation. Mütter und Väter praktizieren und trainieren viele der heute im Beruf verlangten sozialen Kompetenzen: Komplexes Problemlösungsverhalten; Planung, Koordination und Leitung; Entscheidungsverhalten; Kommunikation; Integration; Delegation und Führung; pädagogische Kompetenz und Belastbarkeit. Familienkompetenz kann also für die Anforderungen der Arbeitswelt gut qualifizieren. Die tatsächliche Bedeutung von Familienkompetenz in der Praxis betrieblicher Personalentwicklung ist gegenwärtig aber noch als marginal zu veranschlagen. Um hier zu anderen Entwicklungen zu gelangen, ist es an der Zeit, zu überlegen, ob sich die in der Familie erworbenen Kompetenzen berufsrelevant beschreiben oder sogar messen lassen. Ein Hoffnungszeichen ist, dass Unternehmen zunehmend erkennen, dass eine familienbewusste Unternehmenspolitik, die ihre Mitarbeiter/innen auch in ihren familiären Bezügen ernst nimmt, ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt erhöht.

Der Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Dr. Rainer Haseloff, verwies in seinem Statement auf die Schwierigkeiten von Unternehmen in Sachsen-Anhalt, sich für diese neuen Ansätze zu öffnen, ermutigte die Teilnehmer/innen aber auch, das Thema einer verbesserten Balance von Familie und Beruf weiter zu bearbeiten.

Dr. Reinhard Grütz
Geschäftsführer

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