Pressemitteilung

30. Oktober 2008 (Magdeburg)

Elterngeld - (k)eine Erfolgsgeschichte?
Familienbund fordert Anschlussleistung

”Das Elterngeld ist keine reine Erfolgsgeschichte, denn die heute vorgestellte Bewertung des Elterngeldes zeigt, an welchen Punkten es starken Korrekturbedarf gibt”, bewertet Reinhard Grütz, Geschäftsführer des Familienbundes im Bistum Magdeburg und im Land Sachsen-Anhalt, die heute vom Bundesfamilien-ministerium vorgestellten Ergebnisse des Berichtes zum Elterngeld.

”Natürlich freuen wir uns über die hohe Akzeptanz, die das Elterngeld bei Familien findet. Auch und gerade die steigende Nachfrage nach den Vätermonaten sind ein positives gesellschaftliches Signal. Wir vermissen aber die kritische Auseinandersetzung mit der Tatsache, dass laut Statistischem Bundesamt fast die Hälfte der Familien (47 %) Elterngeld auf der Basis des Mindestbetrages von 300 Euro im Monat erhält und dass diese Familien die Verlierer der Umstellung vom Erziehungsgeld auf das Elterngeld sind”, so Grütz.
Die Negativbilanz dieser Änderung: Durch die Reduzierung der Bezugsdauer von 24 auf 12 bzw.
14 Monate haben viele dieser Familien im zweiten Lebensjahr des Kindes 3.600 Euro weniger in der
Tasche.

Aus diesem Grund fordert der Familienbund seit Einführung des Elterngeldes erneut eine Anschlussleistung in Form eines Betreuungsgeldes, das sich am Maßstab des früheren Erziehungsgeldes orientiert. Dieses Betreuungsgeld soll an alle Eltern bis zum dritten Geburtstag des Kindes gezahlt werden und monatlich 300 Euro betragen. ”Ein Betreuungsgeld für alle Eltern ist ein wichtiger Schritt in Richtung Wahlfreiheit”, bemerkt Grütz abschließend.

Dr. Reinhard Grütz
Geschäftsführer

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